Wochenendtour Tandemclub 31. Mai / 1. Juni 2008

Es ist schon eine Weile her, seit wir uns in Brugg trafen, um für die zweitägige Tandemtour, organisiert von Bernt und Claudia, zu starten. Die Startzeit ist ja
jeweils klar angegeben und wäre auch mit einer gewissen Verbindlichkeit verbunden. Wenn allerdings Tandempaare erst hier zusammentreffen, der eine mit Tandem, der andere mit seinem Sattel und erst jetzt geschraubt und probiert werden muss, profitiert zum Beispiel der Verpflegungsstand mit Bündnerspezialitäten. Und einige TeilnehmerInnen profitierten ganz klar von der verspäteten Abfahrt!

tcch 2008 Frühlingstour Gruppenbild

Am Hallwilersee respektive beim Schloss gab es die erste Pause. Das Angebot war mehr als verlockend, und es war nicht einfach zu widerstehen.
Einerseits die noch vollen Saccochen ergänzt mit den Köstlichkeiten, andererseits das tolle Angebot im Selbstbedienungsrestaurant. Und ein erstes Hüngerchen hat sich auch schon eingestellt.
In Anbetracht der noch bevorstehenden Höhenmeter darf ruhig schon jetzt gesündigt, pardon genossen werden. Das Mittagessen am Seeufer genossen wir noch bei trockenem Wetter. Und dank Buschtelefon wurde sogar der Kiosk extra für uns geöffnet. So konnten sich alle nach dem Mittagessen mit Kaffee eindecken. Tja, die Pause  dauerte dann etwas länger als vorgesehen, und es reichte für mehr als nur einen Kaffee. Denn die schwarzen Wolken, die schon länger am Himmel sichtbar waren, wollten sich definitiv über uns entleeren.

Irgendwann wurde dann doch der mutige Entscheid gefasst, weiter zu fahren. Kaum hatten alle das Regenzeug an, war auch schon der scheinbar letzte Regentropfen gefallen. Die Mutigen zogen gleich wieder die unnötig wärmespendenden Kleidungstücke aus, um sie nach wenigen Minuten wieder anzuziehen.

Übrigens, auf die Frage der Kioskfrau, was den  unser heutiges Ziel sei, ging es außer den Tourenleitern wahrscheinlich allen gleich. Wir konnten nicht sagen, wie der Zielort heißt. Wir wussten nur, irgendwo in der Höhe, mit toller Aussicht auf den Sempachersee, beim Biobauern Fritz. Tröstlich für mich,  dass die Kioskfrau auch nicht mehr wusste, als Bernt ihr den Namen Diegistal verriet. Dann bin ich also gar nicht so schlecht in Geographie, wenn die Einheimischen auch nicht mehr wissen! Bis wir jedoch bei Fritz und Janine ankamen, war es jedoch noch ein weiter, nasser Weg, und wir erklommen noch einige Höhenmeter, teils mit, teils ohne Regenzeug, abhängig davon, ob mann und frau lieber von innen oder von außen nass wurde. Exakt mit unserer Ankunft verdrängte die Sonne definitiv die Regenwolken – etwas früher wäre auch ganz nett gewesen.

Nachdem alle frisch geduscht, die Abendsonne genossen und das Tandemfahrzeug der Zukunft für unsere Mitglieder ab siebzig Jahren (s. Foto) gebührende Beachtung gefunden hatte, durften wir uns an die wunderschön dekorierten Tische setzen und wurden mit allerlei Köstlichkeiten vom Grill und aus der eigenen Backstube und Küche verwöhnt. Wer nicht zu satt war, konnte nochmals beim Dessertbuffet so richtig zuschlagen.
Gäll, Tobias, die Meringues haben es dir speziell angetan!

Mit vollem Bauch lässt sich unterschiedlich gut schlafen. Doch störender als ein voller Bauch kann das ausgiebige Sägen des Bett- resp. Strohnachbars
sein mit dem kleinen Unterschied, dass mehrere Personen was davon haben. Da nutzte auch das besonders komfortable Strohlager (inkl. Leintüchern und Kissen!) nichts. Wer mehr Luxus ( und Ruhe) wünschte, wählte ein schönes Zimmer.

Egal, wer wo und wie geschlafen hatte: Das reichhaltige Zmorgenbuffet hat auch dem letzten Morgenmuffel ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert.
Überhaupt, wir können >www.bauer-fritz.ch nur empfehlen! Und so gut gestärkt gings als erstes Mal bergab Richtung Sempach. Mittagsrast gab es diesmal
am Soppensee und den Kaffeehalt in der malerischen Altstadt von Willisau. Wer meinte, nun hätten wir das Dessert gehabt, hat sich gründlich getäuscht. Bernt und Claudia hatten noch einen nicht zu unterschätzenden Hügel im Visier. Leider entsprach die Fernsicht nicht den optimalen Bedingungen, die uns für die Höhenmeter entschädigt hätten. Und trotzdem hat es sich gelohnt, da wir so ein landschaftlich wunderschönes Hochplateau und tolle Aussicht (nicht Fernsicht!) genießen konnten. Natürlich hätten diese Höhenmeter umfahren werden und statt dessen flachere und verkehrsreichere Straßen gewählt werden können. Doch ist dies nicht genau das, was wir im Alltag machen? Für mich ist das Spezielle an den Tandemtouren, dass sich jemand bemüht, einen nicht alltäglichen Weg zu suchen. Und bei unserem dichten Straßennetz gibt es immer mehrere Möglichkeiten.

Mehr oder weniger geschafft erreichten wir dann Langenthal, wo alle entsprechend ihrer Heimat den Zug Richtung Norden, Süden, Westen oder Osten bestiegen. Einzig Ueli schien noch zu wenig geleistet haben zu dürfen: Kurzentschlossen radelte er alleine mit seinem Tandem, nun eben ohne Stoker noch bis nach Gränichen. Übrigens bekamen wir allen Unkenrufen zum Trotz, am zweiten Tag keinen einzigen Regentropfen ab, obwohl dies vor dem Start prophezeit wurde!

Bernt und Claudia, euch ein ganz großes Dankeschön für die tolle Tour!

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Schön, dass ihr mit dabei wart und uns so die Bestätigung gebt, dass es Sinn macht, Touren anzubieten.

Liebe Daheimgebliebene: Ihr verpasst etwas! Ohne Touren brauche ich auch keinen Tandemclub.
Denn da treffen sich die Mitglieder und es gibt immer viel zu lachen und zu genießen, unabhängig vom Wetter!

Nidau, im August 2008
Marie-Theres Döhrbeck